Bedeutungsstudie 2025

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Exporte der Banken

01

Grenzüberschreitendes Geschäft von grosser Bedeutung

02

Exportorientierte Geschäftsbereiche

03

Finanzdienste mit dem höchsten Exportsaldo aller Dienstleistungen

04

Schweizer Finanzdienste mit weltweiter Verankerung

1. Grenz­über­schrei­tendes Geschäft von grosser Bedeutung

Die Schweiz ist eine exportorientierte Nation. Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) wurden im Jahr 2024 Waren im Wert von CHF 393,8 Mrd. ins Ausland exportiert, wodurch ein Handels­bilanz­überschuss von CHF 66,3 Mrd. erzielt wurde. Die drei wichtigsten Export­warengruppen waren chemisch-pharma­zeutische Produkte, Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Maschinen, Apparate und Elektronik.

Weniger Beachtung findet hingegen die dynamische Entwicklung der Dienst­leistungs­exporte. Nach Angaben der Schwei­zerischen Nationalbank (SNB) beliefen sich diese im Jahr 2024 auf CHF 163,9 Mrd., wovon CHF 24 Mrd. auf Finanz­dienste entfielen. Die Netto­exporte der Finanzdienste erreichten CHF 18,7 Mrd. – ein volkswirtschaftlich bedeutender Beitrag, der das über­geordnete Defizit der Dienstleistungs-Exporte verringert. Dabei werden nicht nur Kom­mis­sions­erträge für den Finanz­platz generiert. Der daraus resul­tierende Leis­tungs­bilanz­überschuss trägt auch durch einen Zufluss von Kapital in die Schweiz zu dem für Unternehmen vorteilhaften niedrigen Zinsniveau bei. Die Schweizer Kredit­zinsen zählen weltweit zu den niedrigsten, was Investi­tionen und Inno­vationen ermöglicht. Zudem leistet der Export von Bankdienst­leistungen einen substan­ziellen Beitrag zu den Schweizer Staats­ein­nahmen und rund 20’000 Beschäftigte sind bei den Banken im Bereich der grenz­über­schreitenden Dienst­leistungen tätig.

2. Exportorientierte Geschäftsbereiche

Das globale Bankgeschäft stiftet den im Ausland ansässigen Kunden einen grossen Nutzen. Die Stärke des grenz­über­schrei­tenden Geschäfts ist Aus­druck der Qualität der Dienst­leis­tungen der hiesigen Banken und des inter­nationalen Vertrauens in den Finanz­platz Schweiz. Dieses Vertrauen beruht auf politischer und wirtschaftlicher Stabilität und Rechts­sicherheit, die ins­besondere in Zeiten geo­politischer und makro­ökonomischer Unsicher­heiten von grosser Bedeutung sind. Auch hat die Schweiz eine Vorreiterposition im Wettbewerbsranking. Dies weist auf eine robuste Infrastruktur hin und betont die qualitativ hoch­wertigen Arbeitskräfte sowie die Innovationsfähigkeit des Schweizer Bankenplatzes. Insbesondere für drei Bereiche ist der inter­nationale Markt­zugang für die Banken relevant:

Private Banking

Knapp die Hälfte der in der Schweiz verwalteten Vermögen stammen von Kunden mit Domizil im Ausland.

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Asset Management

Banken in der Schweiz verwalten kollektive Kapitalanlagen aus dem Ausland, verwalten Vermögen für ausländische institutionelle Kunden und vertreiben Schweizer Finanz­produkte international.

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Firmenkundengeschäft

Banken in der Schweiz unterstützen internationale Unternehmen mit ver­schiedenen Dienstleistungen wie Währungs­transaktionen, Anleihen- und Aktienemissionen im Ausland sowie Handels- und Export­finanzierungen.

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3. Finanzdienste mit dem höchsten Export­saldo aller Dienst­leis­tungen

Die grosse volkswirtschaftliche Bedeu­tung der Exporttätigkeit der Banken spiegelt sich in der Leistungs­bilanz wider. In den letzten Jahren sind die Exporte von Finanz­diensten bzw. Bank­dienstleistungen gestiegen und seit 2022 auf hohem Niveau stabil geblieben. Im Jahr 2024 lagen die Brutto­­exporte bei CHF 24 Mrd. (siehe Abbildung 3):

Abbildung 3

Der Anteil der Finanzdienste an den totalen Dienst­leis­tungs­exporten von CHF 163,9 Mrd. beträgt 14,7 Prozent (siehe Abbildung 4). Die Finanzdienste bilden damit nach den Lizenz­gebühren die wichtigste Exportkategorie.

Abbildung 4

Eine noch bedeutendere Rolle spielen die Finanzdienste bei den Netto­exporten. Die Exporte übertreffen die Importe im Ver­hältnis von fast 5:1. Damit erwirtschaftet der Banken­­sektor den höchsten Netto­export aller Dienst­leistungssektoren und leistet den grössten Beitrag zum Leis­tungs­bilanz­saldo (siehe Abbildung 5). Zusammen mit den Rück­ver­siche­rungen ermöglicht das erfolg­reiche Aus­lands­­geschäft der Schweizer Banken dem Finanzsektor, eine führende Export­­kraft zu sein.

Abbildung 5

4. Schweizer Finanz­dienste mit weltweiter Verankerung

Bei der Herkunft der Exporteinnahmen konnte in den letzten zehn Jahren ins­besondere Europa ein starkes Wachs­tum ver­zeichnen, während die Exporte nach Amerika im Zuge der Auf­lösung des Bankgeheimnisses einen starken Rück­gang erlebt haben und sich erst seit 2021 wieder erholen. Asien, Afrika und Ozeanien blieben ins­gesamt stabil. Auf­ge­­schlüsselt auf die einzelnen Länder bezog Luxemburg mit rund CHF 2,7 Mrd. im Jahr 2024 die höchste Summe an Finanz­diensten aus der Schweiz (siehe Abbil­dung 6):

Abbildung 6

Bildnachweis: iStock.com/PhonlamaiPhoto