Bankenbarometer 2024

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Beschäftigung bei den Banken der Schweiz

Ende 2023 beschäftigten die Banken in der Schweiz 93’299 Personen im Inland (in Vollzeit­äquivalenten). Dies stellt einen Anstieg von 1’280 im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Arbeitslosenquote im Finanzsektor lag mit 2,3 Prozent auf dem gleichen Niveau wie die Gesamtwirtschaft und hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.

ENTWICKLUNGEN IM JAHR 2024

Stabile Inlands­beschäftigung der Banken in der Schweiz nach Credit Suisse Über­nahme

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Entwicklungen im Jahr 2023

Die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor nimmt weiter zu. Mit einem Wachstum von 1,4 Prozent liegt die Zahl der Beschäftigten Ende 2023 bei 93’299. Die Arbeitslosen­quote lag im Finanzsektor mit 2,3 Prozent genau im Schweizer Durch­schnitt.

Im Jahr 2023 beschäftigten die Banken im Inland 93’299 Personen (in Voll­zeit­äquivalenten). Die Anzahl der Stellen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1’280 zu (+1,4%). Damit stieg die Anzahl der Beschäftigten im Banken­sektor im vierten Jahr in Folge und übertraf das Niveau von 2017, obwohl zuvor ein sukzessiver Rück­gang beobachtet werden konnte. Im Dezember 2023 betrug die Arbeits­losen­quote im Schweizer Finanz­sektor gemäss dem Staats­sekretariat für Wirtschaft (SECO) durchschnittlich 2,3 Prozent und lag damit auf dem gleichen Niveau wie die Gesamt­wirtschaft. Insgesamt waren Ende 2023 2’752 registrierte Arbeits­lose in der Banken­branche verzeichnet, was einer Zunahme von 370 Arbeits­losen im Ver­gleich zum Vorjahr entspricht. Der Aufbau von 1’280 Stellen bestätigt die positive Prognose der letzt­jährigen Beschäf­tigungs­umfrage der SBVg bei den Banken in der Schweiz. Mehr als die Hälfte der befragten Banken rechnete mit einem stabilen Personalbestand, während etwas mehr als ein Drittel von einem zu­neh­menden Personalbestand ausging. Trotz der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zeigt sich die Arbeitsplatzentwicklung im Schweizer Bankensektor als robust. Mit der Erhöhung des Personal­­bestands stieg auch der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um CHF 1,4 Mrd. Bezüglich der Geschlechter­verteilung unter den Bank­angestellten blieb der Anteil der Mitarbei­terinnen gegenüber dem Vorjahr stabil und lag 2023 bei 38,4 Prozent (35’827 Voll­zeit­­­äquivalente). Im Vergleich zum Vorjahr kamen 563 neue Mitarbei­terinnen und 717 neue Mitarbeiter hinzu. Ein Blick auf die letzten zehn Jahre zeigt, dass sich der Anteil der Mitarbei­terinnen leicht erhöht hat, insgesamt jedoch stabil geblieben ist.

Abbildung 23

Stabile Inlandsbeschäftigung der Banken in der Schweiz nach Credit Suisse Über­nahme

Die Beschäftigungslage der Banken im Inland bleibt stabil: Der Personal­bestand blieb im ersten Halbjahr 2024 nahezu unverändert (–0,1%). Dass der gesamte Personalbestand um 1,3 Prozent ab­genommen hat, ist fast ausschliesslich auf die anhaltend negative Entwicklung im Ausland zurückzuführen. Die Aussichten für den restlichen Jahresverlauf sind verhalten positiv.

Die Beschäftigung im Inland blieb bei den Banken in der Schweiz laut der jährlichen Umfrage der SBVg zum Personalbestand der Banken in der Schweiz zwischen Ende 2023 und Juni 2024 nahezu unverändert, mit einem leichten Rückgang von –0,1 Prozent beziehungsweise 38 Stellen. Im Ausland war der Personalbestand in diesem Zeitraum deutlich rückläufig. Zugängen von 2’924 Vollzeitäquivalenten standen 5’369 Abgänge gegenüber, was zu einem Rück­gang des Personal­bestands im Ausland um 2,9 Prozent führte. Der Personalabbau der Schweizer Banken im Ausland aus dem vergangenen Jahr setzt sich somit fort.

Abbildung 24

Einschätzungen für den weiteren Jahresverlauf verhalten positiv

Im Rahmen der SBVg-Umfrage äusserten sich 105 von 211 befragten Banken zur Arbeitsplatzentwicklung für den weiteren Jahresverlauf. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Banken rechnen mit einem gleichbleibenden und etwa ein Drittel mit einem steigenden Personal­bestand. Rund jede zehnte Bank erwartet einen ab­nehmenden Personal­­bestand. Diese Einschätzung liegt leicht unter den Erwar­tungen, welche die befragten Banken vor einem Jahr für das Jahr 2023 geäussert hatten. Seit 2019 stieg der Anteil der Banken, die eine negative Arbeits­platz­entwicklung erwarten, erstmals wieder leicht an. Dennoch ist die Gesamt­einschätzung im langjährigen Vergleich grundsätzlich als optimistisch zu bewerten. Rund 92 Prozent der befragten Banken rechnen weiterhin mit einer gleich­bleibenden oder steigenden Beschäftigung im weiteren Jahresverlauf. In den voran­gehenden zehn Jahren war der Anteil der Banken, die einen steigenden Personal­bestand erwarten nur in zwei Jahren höher. Wie bereits bei den Ergebnissen des letzten Jahres, sind auch die Resultate der dies­jährigen Umfrage bezüglich der erwarteten Arbeits­platzentwicklung in der Schweiz vorsichtig zu interpretieren, weil bewusst keine Einschätzung der UBS nach der Über­nahme der Credit Suisse in die Resultate einfloss. Inwiefern ein möglicher Stellen­abbau bei den Grossbanken durch andere Schweizer Banken in der Zukunft kom­pensiert werden kann, bleibt abzuwarten. Der Arbeitsmarktindex für die Bankbranche bestätigt die Ergebnisse der Beschäf­tigungs­umfrage der SBVg. Die Zahl der offenen Stellen und Beschäf­tigten ist leicht rückläufig, während die Zahl der regi­strierten Arbeitslosen zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2024 leicht zuge­nommen hat. Der Index ist bezüglich der Kompo­nente «Beschäftigungserwartung» jedoch weiterhin positiv. Die Anzahl der Banken, die im nächsten Quartal Stellen aufbauen wollen, ist auch in dieser Analyse in der Mehrzahl. Der Anteil der Banken mit Rekrutierungs­­schwierigkeiten aufgrund des Fach­kräfte­mangels liegt bei konstant hohen 40%.

Abbildung 25

Abbildung 26

Erwarteter Personalzuwachs oder Stabilität in verschiedenen Geschäfts­bereichen

Neben dem allgemeinen Trend wurden die Banken auch zur erwarteten Arbeits­platz­entwicklung in den einzelnen Geschäfts­bereichen befragt. Die Analyse der Trends zeigt, dass die Arbeitsplatzentwicklung im Retail Banking, im Wealth Management und in der Logistik tendenziell positiv einge­schätzt wird. In diesen Bereichen erwarten die meisten Banken einen Anstieg oder eine Stabilisierung des Personalbestands. Im Gegen­satz dazu gehen in den Bereichen Institu­­tionelles Asset Management und Handelsgeschäft rund 90 Prozent der Umfrage­­teilnehmenden von einer gleich­bleibenden Beschäf­tigungsentwicklung aus. Insgesamt spiegeln diese Ein­schätzungen eine leicht gedämpfte Erwartung im Vergleich zum Vorjahr wider, bleiben aber insgesamt optimistisch. Trotz der unter­schiedlichen Erwartungen in den einzelnen Geschäftsbereichen zeigt die Umfrage, dass die Banken insgesamt von einer stabilen oder positiven Arbeitsplatz­entwicklung ausgehen.

Abbildung 27

Arbeitslosenquote im Finanzsektor nimmt im ersten Halbjahr 2024 zu

Per Ende des Jahres 2023 lag die Arbeits­losenquote im Finanzsektor laut SECO mit 2,3 Prozent im Durchschnitt aller Branchen. Im Verlauf des Jahres 2024 stieg die Arbeitslosenquote im Finanzsektor an (Stand Juni 2024: 2,6%), während auf gesamtschweizerischer Ebene die Arbeitslosenquote unverändert blieb (Stand Juni 2024: 2,3%). Der Arbeits­marktindex für die Bank­branche bestätigt diese Unterschiede zwischen der Banken­branche und der Gesamt­wirtschaft. Die höhere Knapp­heit an Arbeits­kräften in der Bankbranche bleibt im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bestehen. Die Beschäftigungsstatistik des Bundes (BESTA) wies für das erste Quartal 2024 5’800 offene Stellen für den gesamten Finanzsektor aus.