Bilanzgeschäft
Die aggregierte Bilanzsumme aller Banken in der Schweiz ging im Jahr 2022 deutlich um 6,9 Prozent zurück. Dies ist der erste grössere Rückgang der Bilanzsumme in den letzten zehn Jahren. Der Rückgang bei den Grossbanken fällt besonders ins Gewicht und dürfte massgeblich durch die Verschiebung von Kundengeldern getrieben sein.
Die Bilanzsumme der Banken in der Schweiz war im Jahr 2022 stark rückläufig. Die Abnahme betrug 6,9 Prozent von CHF 3’587,7 Mrd. auf CHF 3’339,7 Mrd. Auf der Aktivseite nahmen die Hypothekarforderungen weiterhin die mit Abstand grösste Position ein, während die flüssigen Mittel 2022 eine substanzielle Abnahme von 29,8 Prozent erfuhren. Gleichzeitig stiegen die Finanzanlagen kräftig um CHF 69,3 Mrd. (+29,8 %). Auf der Passivseite kam es 2022 zu einer starken Abnahme der Sichteinlagen (–15,6%), während die Termineinlagen stark zunahmen (+31,1%). Obwohl eine Umschichtung von Sicht in Termineinlagen stattfand, nahmen die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen insgesamt um 8,5 Prozent ab. Bei den Grossbanken fand ein substanzieller Rückgang statt, der mutmasslich auf die hohen Abflüsse von Kundengeldern bei der Credit Suisse zurückzuführen ist. Das inländische Kreditvolumen ist erneut leicht angestiegen (+3,3%). Dafür verantwortlich sind die Hypothekarforderungen, die mit einer Zunahme von 3,7 Prozent auf einen erneuten Höchstwert von CHF 1’152,5 Mrd. gestiegen sind. Die übrigen Kredite, die sich aus ungedeckten und gedeckten Forderungen zusammensetzen, verzeichneten eine leichte Zunahme von 1,1 Prozent. Den grössten Anteil am inländischen Hypothekarmarkt hatten wie im Vorjahr die Kantonalbanken (38,3%), gefolgt von den Grossbanken (26,1%).

ENTWICKLUNGEN IM JAHR 2023
Die Bilanzsumme bleibt im ersten Halbjahr 2023 unverändert
Entwicklungen im Jahr 2022
Entwicklung der Bilanzen nach Bankengruppen
Die aggregierte Bilanzsumme aller Banken in der Schweiz nahm im Jahr 2022 um 6,9 Prozent ab. Die Bilanz der Grossbanken nahm gegenüber dem Vorjahr in absoluten Zahlen am stärksten ab: Sie war für knapp 80 Prozent der Abnahme verantwortlich. Mit einer Zunahme von 4,8 Prozent waren die Kantonalbanken eine der wenigen Bankengruppen, die eine Zunahme verzeichnen konnten. Den grössten Anteil an der aggregierten Bilanzsumme hielten mit 41,2 Prozent nach wie vor die Grossbanken (2021: 44,0%, 2020: 45,2%).
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Aktiven
Abbildung 11
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Mit einem Anteil von 35,2 Prozent bleiben die Hypothekarforderungen die grösste Aktivposition. Die flüssigen Mittel trugen 2022 mit einem substanziellen Rückgang um CHF 226,5 Mrd. massgeblich zur Abnahme der Aktiven bei. Die grösste relative Zunahme verzeichneten die Finanzanlagen (+29,8%).
Die in- und ausländischen Hypothekarforderungen erhöhten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr um CHF 39,6 Mrd. von CHF 1’134,9 Mrd. auf CHF 1’174,5 Mrd. Damit bleiben die Hypothekarforderungen auch 2022 mit einem Anteil von rund 35,2 Prozent der bedeutendste Aktivposten der Banken in der Schweiz und machen erstmals über ein Drittel der gesamten Aktiven aus. Der starke Anstieg der Hypothekarforderungen ist auf deren Zunahme bei gleichzeitiger Bilanzverkürzung zurückzuführen. Diese erfolgte aufgrund der starken Abnahme der flüssigen Mittel um 29,8 Prozent (–CHF 226,5 Mrd.), welche nach den Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden nur noch den drittwichtigsten Aktivposten darstellen. Diese starke Abnahme in den flüssigen Mitteln korrespondiert mit einem starken Rückgang der Giroguthaben der Banken bei der SNB. Die Giroguthaben der Banken bei der SNB sind im Jahr 2022 mit einem Minus von 28,5 Prozent so stark zurückgegangen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Gründe sind der Verkauf ausländischer Devisen durch die SNB, der höhere Leitzins, die dadurch gestiegenen Opportunitätskosten der Liquiditätshaltung sowie der höhere Liquiditätsbedarf der Credit Suisse. Einzig die Kantonalbanken, die 2022 einen starken Neugeldzufluss verzeichnen konnten, haben ihre Giroguthaben bei der SNB stabil gehalten.42 Alle andere Bankengruppen verzeichnen eine starke Abnahme. Insbesondere die Börsenbanken reduzierten ihre Girobestände gegenüber dem Vorjahr um knapp die Hälfte. Die Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden nahmen 2022 um CHF 66,9 Mrd. (–10,7%) ab. Bemerkenswert ist dabei der Rückgang der Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden im Ausland, die um CHF 68,9 Mrd. (–15,5%) abgenommen haben. Mit einem Anteil von 16,8 Prozent an den gesamten Aktiven stellen die Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden neu den zweitgrössten Posten dar. Die Forderungen gegenüber anderen Banken nahmen ebenfalls um CHF 28 Mrd. ab, was einem Rückgang von 11,1 Prozent auf CHF 223,9 Mrd. entspricht. Der starke Rückgang resultiert aus einer rückläufigen Entwicklung der Forderungen gegenüber Banken im Ausland (–27,5%) und einer Zunahme der Forderungen gegenüber Banken im Inland um CHF 15,9 Mrd. (+17,4%). Auch die Forderungen aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften verzeichneten 2022 einen Rückgang um 5,8 Prozent auf CHF 182,7 Mrd. Die grösste Zunahme ist bei den Finanzanlagen zu beobachten. Die starke Zunahme der Aktivposition «Finanzanlagen» um CHF 69,2 Mrd. (+29,8%) verteilt sich auf eine starke Zunahme der Finanzanlagen im Inland um CHF 50,5 Mrd. (+50%) und im Ausland um CHF 18,7 Mrd. (+14,2%).
Zusammensetzung der Aktiven über die Zeit
Die Zusammensetzung der Aktiven hat sich in den letzten zehn Jahren markant verändert. Die flüssigen Mittel verzeichneten zwischen 2012 und 2021 eine enorme Zunahme. Betrugen sie 2012 noch CHF 340,8 Mrd., so beliefen sie sich Ende 2021 trotz Negativzinsen auf insgesamt CHF 760,6 Mrd. Zu diesem starken Anstieg trugen mehrere Faktoren bei: Zum einen waren die Interventionen der SNB zur Bekämpfung der Frankenstärke ausschlaggebend, da der Kauf von ausländischen Devisen durch die SNB im Gegenzug zu einer Erhöhung bei den Frankengirokonten der Gegenparteien führte. Zum anderen waren durch die niedrigen Zinsen die Opportunitätskosten der Liquiditätshaltung gering, weshalb die Banken viel Liquidität auf den Girokonten bei der SNB deponierten. Nun kam es im Jahr 2022 zu einer Wende und die Position flüssige Mittel nahm erstmals deutlich ab. Auch die inländischen und ausländischen Hypothekarforderungen nahmen zwischen 2012 und 2022 kontinuierlich zu (von CHF 847,9 Mrd. auf CHF 1’174,5 Mrd.). Ihr Anteil an den gesamten Aktiven erhöhte sich von 30,5 Prozent (per Ende 2012) auf 35,2 Prozent per Ende 2022 stark. Durch das jahrlange niedrige Zinsniveau hat der Verkauf von Immobilien sowie deren Preis zugenommen. Die Forderungen gegenüber Banken machten 2012 gemessen an den Gesamtaktiven 17,9 Prozent aus. Im Jahr 2022 betrug dieser Anteil nur noch 6,7 Prozent. Diese Reduktion ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Banken diese Bilanzposition bewusst abgebaut haben, um die Verflechtungen mit anderen Instituten zu reduzieren.
Entwicklung des inländischen Kreditgeschäfts
Das inländische Kreditvolumen wuchs im Jahr 2022 um rund 3,3 Prozent. Mit 86,2 Prozent sind die Hypothekarforderungen, die vor allem auf private Haushalte entfallen, die massgebende Position im Schweizer Kreditgeschäft.
Das ausstehende inländische Kreditvolumen betrug im Jahr 2022 CHF 1’337,1 Mrd. Davon stammten CHF 184,6 Mrd. aus gedeckten und ungedeckten Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden (Unternehmen, öffentliche Körperschaften und Konsumkredite) und CHF 1’152,5 Mrd. aus Hypothekarforderungen. Gegenüber dem Vorjahr nahm das gesamte inländische Kreditvolumen im Jahr 2022 um 3,3 Prozent zu. Das Wachstum ist mit der Entwicklung der Vorjahre vergleichbar. Insgesamt haben die Hypothekarforderungen seit 2012 um CHF 318,1 Mrd. zugenommen und der Anteil am inländischen Kreditvolumen ist von 83,4 Prozent auf 86,2 Prozent angewachsen. Während die ungedeckten Forderungen um CHF 3,2 Mrd. zunahmen, verzeichneten die gedeckten Forderungen 2022 einen leichten Rückgang von CHF 1,3 Mrd.
Abbildung 13
Die gesamthaft ausstehenden Hypothekarkredite erhöhten sich im Jahr 2022 um 3,5 Prozent auf CHF 1’174,5 Mrd. Die grosse Mehrheit davon (CHF 1’152,5 Mrd.) stammte von inländischen Kundinnen und Kunden. Der Anteil der festverzinsten Hypothekarkredite lag 2022 bei 77 Prozent. Der durchschnittliche Zinssatz der ausstehenden inländischen Hypothekarforderungen stieg im Jahr 2022 von 1,17 Prozent auf 1,33 Prozent.43 Im historischen Verlauf haben Hypothekarforderungen mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren an Bedeutung gewonnen. Lag deren Anteil im Jahr 2012 noch bei 19,3 Prozent, belief sich dieser im Jahr 2022 auf 27,1 Prozent. Gemessen am Volumen wurden Ende 2022 59,2 Prozent aller neuabgeschlossenen Hypotheken durch private Haushalte getätigt. Im vierten Quartal 2021 lag dieser Anteil noch bei 66,7 Prozent. Gegenüber 2021 ist 2022 insbesondere der Anteil der neuabgeschlossenen Hypotheken für selbstgenutztes Wohneigentum zurückgegangen. Der Marktanteil der Kantonalbanken am inländischen Hypothekarkreditvolumen betrug Ende 2022 insgesamt 38,3 Prozent und blieb somit auf dem Vorjahresniveau. Dahinter folgten die Grossbanken mit 26,1 Prozent. Über die vergangenen Jahre haben im inländischen Hypothekarkreditmarkt vor allem die Kantonalbanken und Raiffeisenbanken Marktanteile gewonnen, während die Grossbanken sowie die Regionalbanken und Sparkassen Anteile verloren haben. Aufgegliedert nach Belehnungsgruppen betrug der Anteil der inländischen Hypothekarforderungen im ersten Rang im Jahr 2022 insgesamt 93 Prozent. Die Belehnungsgruppe «erster Rang» umfasst Hypothekarforderungen von bis zu zwei Dritteln des Verkehrswertes der jeweiligen Immobilie. Zwischen den verschiedenen Bankengruppen konnten dabei keine relevanten Unterschiede festgestellt werden. Der hohe Anteil des Hypothekarkreditvolumens im ersten Rang dürfte auf eine weiterhin vorsichtige Vergabe im Bereich der Hypothekarkredite hindeuten. Die SBVg hat 2019 ihre Richtlinien betreffend Mindestanforderungen bei Hypothekarfinanzierungen überarbeitet und die Bestimmungen für Renditeobjekte verschärft.44
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Passiven
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Über die Hälfte der Passiven bestand 2022 aus Verpflichtungen aus Kundeneinlagen. Dabei kam es gegenüber dem Vorjahr zu einem Anstieg der Termineinlagen, während die Sichteinlagen, die übrigen Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und aus Handelsgeschäften abnahmen.
Die Bilanzposition «Verpflichtung aus Kundeneinlagen», welche die Summe aus den Positionen «Sichteinlagen», «Termineinlagen» und «Übrige Verpflichtungen aus Kundeneinlagen» bildet, verzeichnete 2022 eine Abnahme von CHF 176,3 Mrd. (–8,5%). Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen umfassten per Ende 2022 insgesamt 56,5 Prozent der Bilanzsumme. Die Abnahme ist auf eine starke Abnahme der Sichteinlagen (–15,6%) und übrigen Verpflichtungen aus Kundeneinlagen (–10,1%) zurückzuführen. Das starke Wachstum der Termineinlagen um CHF 78,1 Mrd. (+31,1%) vermochte diesen Rückgang nicht auszugleichen. Der Rückgang bei den Sichteinlagen ist nur teilweise auf eine Umschichtung in Termineinlagen zurückzuführen. Ein bedeutender Teil des Rückgangs steht im Zusammenhang mit dem Abfluss von Kundengeldern bei der Credit Suisse im Oktober 2022. Ein Teil dieser Kundeneinlagen wurde vermutlich zu anderen Bankengruppen verschoben: Die Kantonalbanken, Raiffeisenbanken, Regionalbanken und Sparkassen konnten im Jahr 2022 trotz gestiegener Opportunitätskosten einen Anstieg der Sichteinlagen verzeichnen. Die Verpflichtungen gegenüber Banken nahmen im Jahr 2022 um CHF 5,2 Mrd. ab, was hauptsächlich auf die Abnahme der Verpflichtung gegenüber Banken im Ausland (–CHF 27,6 Mrd.) zurückzuführen ist. Die Verpflichtung gegenüber Banken im Inland nahmen um rund CHF 22,4 Mrd. zu. Die Verpflichtungen aus dem Handelsgeschäft sanken um CHF 0,8 Mrd. auf CHF 31,2 Mrd. Die Bilanzposition «Anleihen, Pfandbriefe und Kassenobligationen» nahm um CHF 25,8 Mrd. ab. Die Abnahme ist massgeblich durch die Abnahme bei den «Anleihen und Pfandbriefdarlehen» im Ausland (–CHF 22,9 Mrd.) geprägt. Im Inland war diese Position mit einer Abnahme von CHF 3,0 Mrd. deutlich kleiner. Die Abnahme im Ausland ist massgeblich auf die Grossbanken zurückzuführen. «Anleihen- und Pfandbriefdarlehen im Ausland» halten einzig die Kantonal- und Grossbanken.
Zusammensetzung der Passiven über die Zeit
Der Anteil der Verpflichtungen gegenüber Banken ging von 15,8 Prozent im Jahr 2012 auf 12,3 Prozent im Jahr 2022 zurück. Dies zeigt, wie bei den Aktiven, dass die Bankenverflechtungen – insbesondere gegenüber Banken im Inland – über die Zeit abgenommen haben. Im gleichen Zeitraum stiegen die Sichteinlagen von CHF 725,8 Mrd. auf CHF 1’080,7 Mrd. an und stellten per Ende 2022 mit Abstand die grösste Passivposition dar (32,4%). Im Jahr 2022 betrug der Anteil der Termineinlagen 9,9 Prozent und befand sich somit auf ähnlichem Niveau wie 2012, während er in den Jahren dazwischen meist deutlich unter 10 Prozent lag. Im Niedrigzinsumfeld verloren Termineinlagen gegenüber Sichteinlagen an Attraktivität, sodass die Termineinlagen zu Sichteinlagen umgeschichtet wurden. Ab 2022 kam es aber aufgrund der Zinswende zu einem umgekehrten Effekt: Die Sichteinlagen wurden im grossen Stil zu Termineinlagen umgeschichtet.
Die Bilanzsumme bleibt im ersten Halbjahr 2023 unverändert
Die aggregierte Bilanzsumme blieb in den ersten Monaten des laufenden Jahres weitgehend unverändert (+0,2%). Bei den Aktiven nahmen die Forderungen gegenüber Kunden sowie die Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen ab, während die flüssigen Mittel und die Forderungen gegenüber Banken zunahmen. Bei den Passiven gingen insbesondere die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen zurück. Demgegenüber nahmen die Verpflichtungen gegenüber Banken zu.
Die aggregierte Bilanzsumme der Banken in der Schweiz blieb in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 weitestgehend konstant bei CHF 3’471,8 Mrd. (+0,2%).45 Einem Bilanzrückgang bei den Grossbanken stand eine Zunahme der Bilanzsumme bei den Kantonalbanken und den Raiffeisenbanken gegenüber. Grund dafür dürften die Verschiebungen von Kundengeldern bei der Credit Suisse sein. 2022 war die Abnahme der Bilanzsumme auf der Aktivseite durch die starke Abnahme der flüssigen Mittel sowie der Forderungen gegenüber Banken und Kunden geprägt, während die Finanzanlagen eine starke Zunahme verzeichneten. In den ersten Monaten 2023 nahmen die Bilanzpositionen Flüssige Mittel (+CHF 31 Mrd. bzw. 5,7%) sowie die Forderungen gegenüber Banken (+CHF 25 Mrd. bzw. +9,4%) wieder zu. Ein Teil der Zunahme bei den flüssigen Mitteln dürfte mit dem höheren Liquiditätsbedarf der Credit Suisse zusammenhängen. Deutlich abgenommen haben die Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen (–CHF 13 Mrd. bzw. –8,2%) und die Forderungen gegenüber Kunden (–CHF 25 Mrd. bzw. –4,4%). Die Hypothekarforderungen nahmen in den ersten Monaten des Jahres 2023 erneut zu (+CHF 14 Mrd. bzw. 1,2%). Die Nachfrage nach Immobilien ist zwar aufgrund der gestiegenen Zinsen gesunken, das knappe Angebot und die geringe Bautätigkeit stützen jedoch die Immobilienpreise.
Die Abnahme der Passivseite der Bilanz ist vor allem auf den Rückgang der Verpflichtungen aus Kundeneinlagen zurückzuführen (–CHF 85 Mrd. bzw. –4,4%) und eine direkte Folge der Verschiebung von Kundengeldern bei der Credit Suisse (–CHF 67 Mrd. bzw. –10% bei den Grossbanken). Ein Rückgang war ebenfalls bei den Ausland- und Börsenbanken46 zu beobachten. Die Verpflichtungen gegenüber Banken (+CHF 96 Mrd. bzw. +20,2%) nahmen hingegen zu. Nachdem die Sichteinlagen im Jahr 2022 rückläufig waren und die Termineinlagen aufgrund der positiven Zinsen stark zunahmen, hat sich dieser Trend im ersten Halbjahr 2023 fortgesetzt. Die Termineinlagen verzeichneten ein Wachstum von 14,4 Prozent (+CHF 49 Mrd.), während die Sichteinlagen um markante 12,8 Prozent (–CHF 140 Mrd.) abnahmen.
42 https://www.kantonalbank.ch/de-CH/News/2023/VSKB-Jahresabschluss-KB-2022?aliaspath=%2fNews%2f2023%2fVSKB-Jahresabschluss-KB-2022 43 https://www.bwo.admin.ch/bwo/de/home/mietrecht/referenzzinssatz/entwicklung-referenzzinssatz-und-durchschnittszinssatz.html 44 https://www.swissbanking.ch/_Resources/Persistent/0/e/3/f/0e3fe72b0bdc557fef84893287ece62b37172e4c/SBVg_Richtlinien_betreffend_Mindestanforderungen_bei_Hypothekarfinanzierungen_DE.pdf 45 Entwicklung anhand der monatliche Bankenstatistik der SNB. 46 Summe der Bankengruppen «Ausländische Banken», «Ausländisch beherrschte Banken», «Filialen ausländischer Banken» und «Börsenbanken».