Beschäftigung bei den Banken der Schweiz
Die Banken in der Schweiz beschäftigten per Ende 2022 92’019 Personen im Inland (in Vollzeitäquivalenten) und damit 1’429 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag im Finanzsektor mit 2,0 Prozent leicht unter derjenigen der Gesamtwirtschaft und hat sich gegenüber dem Vorjahr reduziert.

ENTWICKLUNGEN IM JAHR 2023
Robuste Personalsituation bei Schweizer Banken vor Weichenstellung bei der Credit Suisse
Entwicklungen im Jahr 2022
Die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor nahm 2022 im dritten Jahr in Folge zu (+1,6%). Die Arbeitslosenquote lag im Finanzsektor mit 2,0 Prozent leicht unter derjenigen der Gesamtwirtschaft.
Im Jahr 2022 beschäftigten die Banken im Inland 92’019 Personen (in Vollzeitäquivalenten). Die Anzahl Stellen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1’429 zu (+1,6%). Damit nahm die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor im dritten Jahr in Folge zu und übertraf das Niveau von 2017, obwohl bis dahin ein sukzessiver Rückgang beobachtet werden konnte. Im Dezember 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Schweizer Finanzsektor gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) durchschnittlich 2,0 Prozent.47 Sie lag damit leicht unter der Zahl für die Gesamtwirtschaft von 2,1 Prozent. Insgesamt waren Ende 2022 2’382 registrierte Arbeitslose in der Bankenbranche zu verzeichnen, was einer Abnahme von 699 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Grossbanken haben im Jahr 2022 25 Stellen abgebaut, während die restlichen Bankengruppen insgesamt 1’453 Stellen aufgebaut haben. Damit bestätigt sich die positive Prognose der letztjährigen Beschäftigungsumfrage der SBVg bei den Schweizer Banken. Mit der Erhöhung des Personalbestands ist auch der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um CHF 355,8 Mio. gestiegen. Mit Blick auf die Geschlechterverteilung unter den Bankangestellten blieb der Anteil der Mitarbeiterinnen gegenüber dem Vorjahr stabil und lag 2022 bei 38,3 Prozent (35’263 Vollzeitäquivalente). Den höchsten Anteil an Mitarbeiterinnen weisen wie bereits in den Vorjahren die Raiffeisenbanken mit 44,8 Prozent und die Regionalbanken und Sparkassen mit 44,5 Prozent aus.
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Robuste Personalsituation bei Schweizer Banken vor Weichenstellung bei der Credit Suisse
Der Personalbestand nahm im ersten Halbjahr um fast 2 Prozent ab, wobei dies ausschliesslich auf die Entwicklung im Ausland zurückzuführen war. Im Inland konnte sogar ein leichter Personalaufbau registriert werden (+0,3%). Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf sind jedoch unsicher. Die Erwartungen für das zweite Halbjahr sind bei den befragten Banken positiv, wobei die Grossbanken für die Prognose nicht berücksichtigt wurden.
Die Beschäftigung im Inland erhöhte sich bei den Schweizer Banken gemäss der jährlichen Umfrage der SBVg zum Personalbestand der Banken in der Schweiz zwischen Ende 2022 und Juni 2023 leicht um 0,3 Prozent respektive 297 Stellen. Der Personalbestand im Ausland war in dieser Zeitperiode dagegen deutlich rückläufig. Zugänge von 5’326 Vollzeitäquivalenten stehen 8’839 Abgängen gegenüber, womit der Personalbestand im Ausland um 3,9 Prozent zurückging. Gemäss der Medienberichterstattung verzeichnete dabei die Credit Suisse im ersten Halbjahr erhöhte Personalabgänge im Ausland. Während der Personalbestand von Schweizer Banken im Ausland über die vergangenen Jahre stets stärker ausgebaut wurde als in der Schweiz, stand in diesem Jahr erstmals ein deutlicher Rückgang im Ausland einer Zunahme im Inland gegenüber.
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Grosse Unsicherheiten prägen den weiteren Jahresverlauf
Im Rahmen der Umfrage der SBVg äusserten sich 122 der 198 befragten Banken bezüglich der Arbeitsplatzerwartung für den weiteren Jahresverlauf. Wie bereits in den Vorjahren rechnet gut die Hälfte der befragten Banken mit einem etwa gleichen und etwas mehr als ein Drittel mit einem zunehmenden Personalbestand im weiteren Jahresverlauf. Diese Einschätzung deckt sich mit den Erwartungen, welche die befragten Banken vor einem Jahr für den weiteren Jahresverlauf 2022 geäussert hatten. Diese grundsätzlich optimistische Einschätzung bestätigt zudem einen Trend, der sich nun bereits seit einigen Jahren beobachten lässt: Seit dem Jahr 2013 verringerte sich der Anteil der Banken, welche die eigene Arbeitsplatzentwicklung negativ einschätzen – mit Ausnahme des Jahres 2019 – kontinuierlich. Dieser Trend setzte sich auch im laufenden Jahr fort. Lediglich 5,7 Prozent der befragten Banken erwarten für ihr Institut im weiteren Jahresverlauf eine rückläufige Beschäftigung. Im Gegensatz zu den Ergebnissen früherer Jahre sind die Resultate der diesjährigen Umfrage bezüglich der erwarteten Arbeitsplatzentwicklung in der Schweiz mit einer grösseren Unsicherheit behaftet und mit Vorsicht zu interpretieren. Dies liegt daran, dass die Einschätzung der Grossbanken – auf Grund der erwarteten Weichenstellungen im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS – bewusst von der Prognose ausgeklammert wurden. Es kann noch nicht abgeschätzt werden, in welchem Ausmass sich die Übernahme auf den Personalbestand in der Schweiz auswirken wird und inwiefern ein allfälliger Stellenabbau bei den Grossbanken durch andere Schweizer Banken kompensiert werden wird.
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Erwarteter Arbeitsplatzaufbau in mehreren Geschäftsbereichen
Neben dem allgemeinen Trend wurden die Banken auch zur erwarteten Arbeitsplatzentwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen befragt. Die Analyse der Tendenzentwicklung zeigt, dass die Arbeitsplatzentwicklung in den Geschäftsbereichen Retail Banking und Wealth Management und etwas eingeschränkter in der Logistik tendenziell positiv eingeschätzt wird. In den Geschäftsbereichen Institutionelles Asset Management und dem Handelsgeschäft ging der überwiegende Teil der Umfrageteilnehmenden (rund 90%) hingegen von einer gleichbleibenden Beschäftigungsentwicklung aus. Damit entspricht die grundsätzliche Einschätzung des erwarteten Arbeitsplatztrends in den einzelnen Geschäftsbereichen der Erwartung aus dem Vorjahr.
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Arbeitslosenquote im Finanzsektor bleibt im ersten Halbjahr 2023 sehr tief
Per Ende des Jahres 2022 lag die Arbeitslosenquote sowohl in der Gesamtschweiz (2,2%) als auch im Finanzsektor (2,0%) deutlich unter den pandemiebedingt hohen Werten der Vorjahre. Im Verlauf des Jahres 2023 blieb die Arbeitslosenquote im Finanzsektor unverändert (Stand Juni 2023: 2,0%), während sich auf gesamtschweizerischer Ebene die Erholung auf dem Arbeitsmarkt fortsetzte und die Arbeitslosenquote per Juni 2023 unter 2 Prozent fiel (Stand Juni 2023: 1,9%). Die Nachfrage nach Fachkräften ist hoch. Die Beschäftigungsstatistik des Bundes (BESTA) wies für das erste Quartal 2023 6’600 offene Stellen für den gesamten Finanzsektor aus.
47 SECO (2022). Die Lage auf dem Arbeitsmarkt Dezember 2022.