Bankenbarometer 2022

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Beschäftigung bei den Banken der Schweiz

Die Banken in der Schweiz beschäf­tigten per Ende 2021 90’576 Personen im Inland (in Voll­zeit­äquivalenten) und damit 619 mehr als im Vorjahr. Die Arbeits­losen­quote lag im Finanzsektor mit 2,4 Prozent leicht unter derjenigen der Gesamt­wirtschaft und hat sich gegenüber dem Pandemie­jahr 2020 deutlich reduziert.

ENTWICKLUNGEN IM JAHR 2022

In der kurzen Frist positive Aussichten bei der Stellenentwicklung

Entwicklungen im Jahr 2021

Die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor nahm 2021 wie bereits im Vorjahr leicht zu (+0,7%), nachdem seit 2013 ein sukzessiver Rückgang beobachtet werden konnte. Die Arbeitslosenquote lag im Finanz­sektor mit 2,4 Prozent leicht unter derjenigen der Gesamtwirtschaft.

Im Jahr 2021 beschäftigten die Banken im Inland 90'576 Personen (in Vollzeit­äquivalenten). Die Anzahl der Stellen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 619 zu (+0,7%). Damit nahm die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor im zweiten Jahr in Folge zu und erreichte das Niveau von 2018. Dies, nachdem bis dahin ein sukzessiver Rückgang beobachtet werden konnte. Im Dezember 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Schweizer Finanz­sektor gemäss dem SECO durchschnittlich 2,4 Prozent36. Sie lag damit leicht unter der Zahl für die Gesamt­wirtschaft von 2,6 Prozent, welche sich wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie befindet. Insgesamt waren Ende 2021 insgesamt 3’081 registrierte Arbeitslose in der Bankenbranche zu verzeichnen, was einer Abnahme um 1’256 Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gross­banken haben im Jahr 2021 rund 314 Stellen abgebaut, während die restlichen Banken­gruppen insgesamt 933 Stellen aufgebaut haben. Trotz der Erhöhung des Personalbestands ist der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um CHF 206,7 Mio. gesunken. Der Anteil der Mitarbei­terinnen nahm gegenüber dem Vorjahr leicht ab und lag 2021 bei 38,3 Prozent (34’733 Vollzeitäquivalente). Den höchsten Anteil an Mitarbeiterinnen weisen wie bereits in den Vorjahren die Raiffeisen­banken mit 45 Prozent und die Regional­banken und Sparkassen mit 44,1 Prozent aus.

Abbildung 24

Abbildung 25

In der kurzen Frist positive Aussichten bei der Stellen­entwicklung

Die Beschäftigtenlage sowie die Aussichten für den weiteren Jahres­verlauf präsentieren sich positiv. Insgesamt nahm der Personalbestand im ersten Halbjahr um rund ein Prozent zu, wobei der Zuwachs im Ausland mit 1,5 Prozent stärker ausfiel als im Inland (0,4%). Eine Fortsetzung dieser Entwicklung wird auch von knapp einem Drittel der befragen Banken für das zweite Halbjahr 2022 erwartet.

Die Beschäftigung im Inland erhöhte sich bei den Schweizer Banken gemäss der Umfrage der SBVg zwischen Ende 2021 und Juni 2022 leicht um 0,4 Prozent respektive 325 Stellen. Der Personalbestand im Ausland wurde in dieser Zeitperiode deutlich ausgebaut. Der Zuwachs lag bei 1,5 Prozent respektive einem Plus von 1’412 Stellen. Die detaillierten Ergebnisse der Zu- und Abgänge zeigen bei den Beschäftigten im Inland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Zunahme um gut 4’100 Stellen. Diesem Aufbau stand ein Arbeitsplatz­abbau von 3’800 Stellen gegen­über. Die Fluktuation (Zu- und Ab­gänge) war im Ausland mit einer Zunahme um rund 6'800 Stellen und einem Abbau von gut 5'400 Stellen ausgeprägter als im Inland.

Abbildung 26

Optimistische Einschätzung des weiteren Jahresverlaufes

Wie bereits im Vorjahr zeigen sich die befragten Banken bei der Einschätzung der eigenen Arbeitsplatzentwicklung für das zweite Halbjahr optimistisch. Über ein Drittel der Befragten erwartet einen weiteren Arbeitsplatzaufbau bis Ende 2022 und nur rund sechs Prozent gehen von einem Abbau der Beschäftigten aus. Damit erhöhte sich der Anteil der Banken, die von einem Arbeitsplatzaufbau ausgehen, im Vergleich zum Vorjahr leicht. Da über 90 Prozent der Umfrageteilnehmenden eine unveränderte oder höhere Beschäf­tigung erwarten, wird von einem mindestens gleichbleibenden Beschäf­tigungs­saldo in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 ausgegangen.

Abbildung 27

Minderheit der Banken erwartet eine rückläufige Beschäftigung

In den vergangenen Umfragen der SBVg zur Beschäftigungsentwicklung dominierte bei den Antworten in Bezug auf das eigene Institut jeweils die Kategorie «etwa gleich». Seit dem Jahr 2013 verringerte sich der Anteil der Banken, welche die eigene Arbeits­­platzentwicklung negativ ein­schätzen – mit Ausnahme des Jahres 2019 – kontinuierlich. Dieser Trend setzte sich auch im laufenden Jahr fort. Lediglich noch 5,7 Prozent der befragten Banken erwarten für ihr Institut im weiteren Jahresverlauf eine rückläufige Beschäftigung.

Abbildung 28

Erwarteter Arbeitsplatzaufbau in mehreren Geschäftsbereichen

Der Vergleich der Tendenzaussagen für die einzelnen Geschäftsbereiche zeigt, dass in fast allen Geschäftsbereichen die Aus­sichten tendenziell positiv eingeschätzt werden. Ähnlich positiv mit einem Anteil von jeweils über einem Viertel wird die Arbeitsplatzentwicklung in den Geschäfts­bereiche Retail Banking, Wealth Manage­ment und Logistik und Operations («Backoffice») beurteilt. In den Geschäfts­bereichen Institutionelles Asset Manage­ment und dem Handels­geschäft geht der überwiegende Teil der Umfrageteil­nehmenden (rund 80 bzw. 95%) von einer gleichblei­benden Beschäftigungs­entwicklung aus.

Abbildung 29

Leichte Abnahme der Arbeitslosenquote im Bankensektor

Am Ende des Jahres 2021 lag die Arbeits­losenquote sowohl in der Schweiz (2,6%) als auch im Finanzsektor (2,4%) deutlich unter den pandemiebedingt hohen Werten des Vorjahres. Im Verlauf des Jahres 2022 konnte eine weitere Beruhigung auf dem Arbeitsmarkt festgestellt werden. Per 30. Juni 2022 lag die Arbeitslosenquote im Finanzsektor bei 2,2% und damit auf dem gleichen Niveau wie die gesamt­schwei­zerische Quote.

36 SECO (2021). Die Lage auf dem Arbeitsmarkt Dezember 2021